Geplant ist der Bau einer 380 kV-Trasse in Drehstromtechnik von Wahle nach Mecklar, um Strom aus dem Norden in den Süden zu transportieren, aber auch um Strom entlang der Trasse zu entnehmen. Der Bereich Göttingen ist auf einer Länge von 8,8 km betroffen, wovon 5,3 km als Erdkabel verlegt werden sollen.
Für die Freileitung werden vorwiegend sogenannte Donaumaste eingesetzt. Sie tragen je zwei 380 kV-Stromkreise (380-kV 2-System) mit je drei Leiterseilbündeln und sind ca. 50 m – 60 m hoch sowie ca. 30 m breit. Dort, wo ein Abstand von 400 m zur Wohnbebauung nicht eingehalten werden kann, ist die Erdverkabelung zwingend notwendig.
Hierzu wird auf einer Breite von ca. 21 m der Boden etwa 2 m tief ausgekoffert. Zusammen mit der in der Bauphase benötigten Baustraße und dem Platzbedarf für das ausgehobene Erdreich besteht eine temporäre Flächeninanspruchnahme von 45 m Breite. In die Gräben werden 12 armdicke Kabel nebeneinander ca. 1,50 m tief in Magerbetonbetten o. ä. verlegt. Die Kabel sind außen ganzjährig bis zu 70 Grad heiß. Aufgrund des Kabelgewichts können lediglich 700 m lange Kabelabschnitte transportiert und verlegt werden. Verbunden werden diese Abschnitte durch Muffen, die die technischen Schwachstellen dieses Verfahrens darstellen. Alle 2 – 3 Abschnitte erfolgt das Auskreuzen der Kabelmäntel zur Reduzierung der Kabelmantelströme und daraus resultierender Wärmeverluste, sichtbar durch 1 m x 1 m große „Koffer“, die eine Höhe von 50 cm haben. Nach der Verlegung der Kabel wird die Erde wieder aufgebracht. Beim Übergang von der Freileitung zum Erdkabel bzw. vom Erdkabel zur Freileitung wird eine Kabelübergangsanlage benötigt, vergleichbar mit einem kleinen Umspannwerk, die eine Fläche von ca. 70 m x 40 m einnimmt. Die Höhe des Portals beträgt 25 m. Die Spitzen sind bis zu 35 m hoch.