Die Erkundung der Kirchtürme unserer Ortsteile

Wir wollten es wissen: Gibt es Fledermäuse in unseren Kirchtürmen? Könnten Turmfalken, Eulen und Käuzchen dort einfliegen? So brach Ende Mai eine mutige Truppe zusammen mit Pastor Misler zu einer Erkundungstour auf und kletterte unerschrocken bis in alle Turmspitzen! Frau Sist wies uns im Vorfeld noch auf morsche Leitern hin, aber das konnte uns nicht schrecken.

Wir starteten in Knutbühren, danach kletterten wir in den Hetjershäuser Kirchturm und zuletzt stiegen wir in Groß Ellershausen bis in die Kirchturmspitze. Wir fanden Erstaunliches: Neben jeder Menge Staub und Spinnweben gab es Tierknochen, Fledermauskot, Vogelfedern und verlassene Nistplätze sowie Antiquitäten in Form historischer Staubsauger oder weggestellter Bilder.

In Knutbühren war reichlich Fledermauskot zu entdecken. Dieser unterscheidet sich vom Mäusekot dadurch, dass er ganz bröselig ist, während der Mäusekot gummiartig fest bleibt. Im dortigen Turm befinden sich auch zwei Falkenkästen, die in früherer Zeit gewartet wurden, nun aber lange schon nicht mehr gepflegt werden. Die Knochenfunde deuten auf eine Waschbärenbesiedlung hin, die es zwischenzeitlich gegeben hat. Da diese „Einwanderer“ eine Bedrohung sowohl unserer Vogel- als auch Fledermausbestände darstellen, muss ihnen der Zutritt verwehrt werden.

In Hetjershausen fanden wir in den vier Turmebenen meist vergitterte Luken und Fenster, in der dritten Ebene jedoch Holzfensterläden, bei denen Einflug möglich ist, und ganz oben neben den verschlossenen Uhröffnungen reichlich Ritzen und Löcher unter den Ziegeln. So war es auch nicht verwunderlich, dass wir Vogeldreck, Zweige, alte Vogelnester und ein altes Wespennest fanden. Daneben entdeckten wir zwei alte Kirchturmglockenklöppel. Der Dachboden über der Kirche wurde in 2015 renoviert und dort war alles blitzeblank.

 

 

Am interessantesten waren die Funde in Groß Ellershausen: Obwohl alle Fenster verschlossen sind, fanden sich mehrere Nester sowie eindeutig Spuren vom Marder, der dort die Dämmwolle bearbeitet hat. Darüber hinaus freuten wir uns über die verschiedenen Stillleben mit museumsreifem Staubsauger, alter Truhe, Einkerbungen und Beschriftungen an den Balken und Leitern. Wir entdeckten zwei zugehängte große Bilder in Holzrahmen und machten uns Gedanken über Veränderungen an den Holzbalken.

Wir haben viele Bilder gemacht und alle Funde dokumentiert, damit Pastor Misler, Kirchenvorstand und Ortsheimatpfleger ein aktuelles Zustandsbild unserer Kirchtürme erhalten.

Der Blick von ganz oben ist jedenfalls überall wunderschön!

Wenn wir noch weitere Informationen zu den Kirchtürmen oder interessante Geschichten dazu aus der Vergangenheit von den Anwohnern erhalten könnten, wäre es hilfreich und könnte dazu beitragen,dass unsere Zusammenstellung komplettiert wird.