PFAS in Windkraftanlagen

Ein Leserbrief erschienen in der FAZ vom 11.9.2024 zeigt und kommentiert die Probleme, die sich durch den Einsatz der Ewigkeitschemikalien (PFAS) in Windkraftanlagen für die Bevölkerung ergeben können.

„Der hervorragende Artikel „PFAS-Streit spaltet Industrie“ von Bernd Freytag in der F.A.Z. vom 26. August berichtet über den Brandbrief einiger Branchen an den Kanzler zum Verbot sogenannter Ewigkeitschemikalien, in dem sie vor dem Verlust ganzer Industriezweige warnen. Leider verliert er kein Wort über den Einsatz von PFAS in Windkraftanlagen. „Für viele PFAS-Verwendungen existieren absehbar keine geeigneten Alternativen, sodass Industrie und Gesellschaft auch zukünftig auf den Einsatz von PFAS angewiesen sein werden“, mahnt der Bundesverband der Deutschen Industrie. Als Beispiele nennt er den Bau von Windkraftanlagen. Jetzt, wo ein PFAS-Verbot droht, beklagt die Windkraftlobby, ihre Existenz werde bedroht. Gibt es ein deutlicheres Selbsteingeständnis dieser Lobby, unsere bisher weitgehend unbelasteten Landschaften kontinuierlich mit toxischen Ewigkeitschemikalien zu kontaminieren! Bei Großanlagen sind es circa 100 Kilogramm, jedes Jahr und je Windrad. Fachbehörden aus fünf EU-Ländern — darunter Deutschland — haben einen Vorschlag für ein EU-weites Verbot von P FAS bei der Europäischen Chemikalienagentur eingereicht, das im Verdacht steht, gesundheitliche Schäden hervorzurufen. Die Gefahr eines Verbotes für den Anbau von Lebensmitteln auf kontaminierten Böden steht im Raum und käme einer Enteignung großer landwirtschaftlicher Flächen gleich. Kilometerlange Luftschleppen tragen auf der Lee-Seite der Windräder die giftigen Ewigkeitschemikalien über Wohngebiete, landwirtschaftliche Flächen und ins Grundwasser. Sie entstehen durch aggressives Wettergeschehen, UV-Strahlung, Wind, Hagel, Starkregen, Blitzeinschläge und Insektenverklebungen. Selbst das Oberverwaltungsgericht in NRW hatte bisher die Darstellungen bezweifelt, ob PFAS in den Rotoren überhaupt relevant sind, und der Windlobby geglaubt, die diese Mikroemissionen als irrelevant hinstellte. Der Bericht in der F.A.Z. vom 27. April 2024 „Ohne PFAS kein Windrad“ kommt einer Zeitenwende gleich. Er bestätigt mich in meinem Misstrauen gegen die Windkraftindustrie wie selten zuvor. Die passende Antwort kann nur lauten: Moratorium!“ Heinrich Hofmann, Worms