Rotmilane (Milvus milvus) sind faszinierende Vögel und spielen eine wichtige Rolle in den Ökosystemen. Sie sind Greifvögel, die sich hauptsächlich von kleinen Säugetieren, Vögeln, Reptilien und Insekten ernähren. Durch ihre Jagdaktivitäten helfen sie dabei, das Gleichgewicht der Populationen von Beutetieren zu regulieren.
Darüber hinaus sind Rotmilane ein Indikator für die Gesundheit der Umwelt, in der sie leben. Ihre Anwesenheit deutet darauf hin, dass das Ökosystem intakt ist und es ausreichend Nahrung und Lebensraum gibt.

Eine besondere Verantwortung trägt Göttingen für den Schutz des Rotmilans. Deutschland beherbergt etwa 60-70% der weltweiten Population des Rotmilans, was das Land zu einem wichtigen Lebensraum für diese Art macht. Auch Südniedersachsen gehört zu den wichtigen Brutgebieten. Damit besteht eine besondere Verantwortung für uns alle, diese beeindruckenden Greifvögel zu schützen. Leider sind sie durch Verlust ihres Lebensraums, illegale Vergiftungen und nicht zuletzt Kollisionen mit Windkraftanlagen bedroht.
Warum ist der Rotmilan wichtig?
Der Rotmilan ist ein opportunistischer Jäger und Aasfresser. Er hilft dabei, die Populationen kleiner Säugetiere und Vögel zu kontrollieren und beseitigt auch Kadaver, was zur Sauberkeit der Umgebung beiträgt. Als Spitzenprädator in seiner Nahrungskette dient der Rotmilan als Indikator für die Gesundheit des Ökosystems. Sein Wohlbefinden spiegelt die Qualität der Umwelt wider, insbesondere die Verfügbarkeit von Nahrung und das Vorhandensein von Giftstoffen.
In Deutschland steht er unter besonderem Schutz gemäß dem Bundesnaturschutzgesetz und der Bundesartenschutzverordnung. Der Rotmilan ist auch durch internationale Abkommen wie die Berner Konvention und die Vogelschutzrichtlinie der Europäischen Union geschützt. Diese Schutzmaßnahmen zielen darauf ab, die Populationen des Rotmilans zu erhalten und ihre Lebensräume zu schützen.
Wie kann Göttingen den Rotmilan besser schützen?
- Erhalt und Ausweitung von Brut- und Jagdgebieten
Rotmilane brauchen halboffene Landschaften mit Wiesen, Feldern und Wäldern mit hohen Bäumen zum Nesterbau und Brüten. Der Schutz bestehender Horstbäume und die gezielte Ausweisung neuer Schutzgebiete sind essentiell, damit diese Greifvögel weiterhin in der Region leben können. - Bauprojekte mit Rücksicht auf den Rotmilan
Bei Neubaugebieten und Infrastrukturprojekten muss darauf geachtet werden, dass Rotmilan-Reviere nicht gestört werden. Hierzu gehört auch, dass Windkraftanlagen und Stromleitungen nicht in direkter Nähe von Brutgebieten errichtet werden, um Kollisionen während der Jagdflüge zu vermeiden. - Schutz vor Giftködern und Störungen
Rotmilane werden leider immer wieder Opfer illegal ausgelegter Giftköder. Die Stadt könnte Maßnahmen zur besseren Überwachung von Schutzgebieten ergreifen und die vorhandenen lokalen Natur- und Umweltverbände in ihrer Arbeit unterstützen. - Was können Sie tun?
Bitte melden Sie unter dem Punkt Beobachtungen auf unserer Homepage, wenn Sie Rotmilane sichten. Wir dokumentieren dies seit Jahren. Teilen Sie uns bitte auch mit, wenn Sie auffällige Veränderungen in der Landschaft oder in den umgebenden Wäldern feststellen. Wir sind für alle Rückmeldungen dankbar. Werden Sie Mitglied bei uns und engagieren Sie sich für den Artenschutz!
Weitere Informationen zum Rotmilan erhalten Sie unter www.rotmilan.org. Eine weitere interessante Stellungnahme der Fachgruppe Rotmilan des Arbeitskreises Göttinger Ornithologen finden Sie unter diesem Link.